Als ich noch recht jung war, zogen wir in ein wunderschönes, altes Haus mit einem riesigen Garten. Sowohl das Haus als auch der Garten waren über Jahre hinweg stark vernachlässigt worden und wir mussten viel Arbeit hineinstecken, damit sie wieder so schön wie früher aussahen. Um den Garten war es schlecht bestellt. Ich hatte keine Hoffnung. Alles auf dem Grundstück wirkte, als ob es tot war. Mitten im Vorgarten stand ein großer toter Busch, alle Rosenbüsche waren abgestorben, auch die Obstbäume im Hinterhof hatten nicht überlebt. Die Früchte des Granatapfelbaums waren die bittersten Früchte, die ich jemals gekostet hatte. (Ich fand später heraus, dass es Zier-Granatapfelbäume gibt … Wer hätte das gedacht?)

Ich beschloss, dass das Einzige, was ich dort noch tun konnte, war, die Sträucher und Bäume zu fällen und von Grund auf neu anzufangen. Also schnappte ich mir also meine zuverlässige Bügelsäge und ließ mich im Garten aus. Zuerst fällte ich den Busch im Vorgarten und einen kleinen Baum und ging dann an einen kleineren Baum im Hinterhof. Irgendwann kam mein Vater dazu, um mir dabei zu helfen. Und plötzlich bemerkten wir, dass der Baum, mit dem wir gerade angefangen hatten, innen noch überraschend feucht und sein Holz noch leicht grünlich war. Und dann fiel uns etwas auf: Diese Bäume waren nicht abgestorben; sie waren nur so lange vernachlässigt worden, dass sie keine Früchte trugen und nicht einmal Blätter an ihnen wuchsen. Das war ein winziger Funken Hoffnung!

Warum man die Hoffnung niemals aufgeben soll

Nach dieser Entdeckung gingen wir mit doppeltem Elan ans Werk. Statt alle Bäume zu fällen und von vorne anzufangen, versuchten wir, die Bäume wieder „aufzupäppeln”. Wir legten eine Bewässerungsanlage an, düngten, schnitten die Bäume zurück. Wir jäteten das Unkraut um die Bäume herum und streuten Mulch aus. Und nur ein paar Monate später sahen wir Knospen an den Bäumen, die wir ursprünglich für tot gehalten hatten. Sogar die Rosen kamen wieder. Wir genossen die Früchte und Blumen in diesem Garten viele Jahre lang; selbst als wir wegzogen, brachten die Bäume noch Früchte und die Sträucher blühten.

Rosenbusch

Ich habe oft darüber nachgedacht, wie traurig es gewesen wäre, hätte ich die Bäume einfach gefällt; oder hätte ich die Rosensträucher herausgerissen, ohne zu wissen, was ich tat. Aber ich glaube, dass wir das manchmal mit uns selbst genauso machen. Wir sehen unser eigenes Leben und haben das Gefühl, dass es keinen Ausweg gibt; dass es keine Möglichkeit gibt, unser chaotisches Leben wieder in Ordnung zu bringen, keine Hoffnung auf Besserung. Manchmal haben wir den Eindruck, dass es vielleicht das Beste wäre, alles, worauf wir gehofft haben, aufzugeben. Wieder von vorne anzufangen. Ich hoffe jedoch, dass so, wie mein Vater und ich erkannten, dass noch Leben in den Bäumen in unserem Garten war, wir alle in den schwärzesten Momenten unser Leben betrachten und sehen können, dass wir nicht geistig, gesellschaftlich oder emotional tot sind, wie wir vielleicht gedacht haben.

Geht es beim Sühnopfer schließlich nicht genau darum? Wenn es möglich war, dass Christus bis zum Tode gequält wurde und vom Grab auferstehen konnte, kann er auch uns zurückbringen, egal wie tot wir uns fühlen.

Geben wir die Hoffnung niemals auf!


Der Beitrag wurde aus dem Englischen übersetzt. Er wurde ursprünglich am 20.4.14  auf biblejonsmusings.blogspot.com unter dem Titel „Easter” veröffentlicht. Der Autor ist Jonathon Riley. Übersetzt von Kristina Vogt.

Wenn Sie mehr über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) wissen möchten, dann besuchen Sie einfach eine der offiziellen Webseiten der Kirche: mormon.org und lds.org.

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