Kennt ihr den Disneyfilm ‚Bärenbrüder’? Der Film ist schon etwas älter. Er stammt aus dem Jahr 2003. In dem Zeichentrickfilm gibt es ein Lied, das mir besonders gut gefällt, das Lied „On my way” bzw. „Ich bin unterwegs”, von Phil Collins. Und für mich geht es in dem Lied um Freude.

Übersetzt man den Text aus dem englischen Original, lautet er in etwa:

„Sag allen hier, ich bin auf dem Weg. Es gibt soviel Neues zu sehn. Der Himmel ist blau, ich bin auf dem Weg, und ich möcht’ gar nicht anderswo geh’n. Sag allen hier, ich bin auf dem Weg und ich liebe jeden kleinen Schritt. Und die Sonne, sie strahlt, ich bin auf dem Weg, ein Lächeln hab ich stets mit. […] Weder Regen noch Schnee hält mich zurück, die Sonne scheint bald, du wirst sehn. Und der Wind begleitet mich und singt ein Lied und ich sing mit, lässt mich immer, immer weitergehn. Ich bin auf dem Weg! Nirgendwo anders möchte ich sein! […] Sag allen hier, ich bin auf dem Weg. Und ich sehn mich so nach dem Ziel. Der Himmel ist blau, ich bin auf dem Weg, gemeinsam erleben wir viel.”

Mal davon abgesehen, dass die Musik jeden, der sie hört, automatisch in gute Laune versetzt, gefällt mir auch der Text wirklich gut. Er bringt die Freude zum Ausdruck, die ich für das Leben empfinde.

Unsere Reise

Glaubt ihr an ein Leben nach dem Tod? Daran, dass wir eines Tages wieder bei unserem himmlischen Vater leben können? Glaubt ihr daran, dass wir vor diesem Erdenleben bereits bei ihm gelebt haben?

Ich bin überzeugt davon, dass unser Leben hier auf Erden einen Sinn hat. Dass wir existiert haben, bevor wir hierher kamen, und dass wir weiter existieren werden, wenn wir von dieser Erde gehen. In Jeremia 1:5 heißt es: „Noch ehe ich dich im Mutterleib formte, habe ich dich ausersehen, noch ehe du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt…” Und ich glaube daran, dass – so schön dieses Erdenleben auch (manchmal) ist, unser wahres Zuhause zurück bei unserem himmlischen Vater ist. Wir kennen ihn bereits, und er kennt uns, wie wir wirklich sind, so, wie uns kein anderer kennt. Wahrscheinlich kennt er uns sogar besser, als wir selbst uns kennen. Er kennt die ungefilterte Version. Er weiß, wie unser wahrer Charakter aussieht. Wie wir waren, bevor wir auf der Erde Mobbing in der Schule oder am Arbeitsplatz, eine schlimme Kindheit, Arbeitslosigkeit, Scheidung, Betrug, eine schwere Krankheit oder Behinderung erlebt haben. Er weiß, wie wir sind, ohne unsere irdischen, erlernten Verhaltensmuster. Ein französischer Philosoph und Jesuit, Pierre Teilhard de Chardin, hat einmal gesagt: „Wir sind keine menschlichen Wesen, die eine spirituelle Erfahrung machen. Wir sind spirituelle Wesen, die eine menschliche Erfahrung machen.” Dieses Erdenleben ist wirklich eine Reise. Wir sind auf dem Weg „nach Hause”. Zurück zu IHM. Und das Leben hier auf Erden ist eine Etappe auf dieser Reise.

Dieses Leben ist dazu da, um Erfahrungen zu machen, Freude zu empfinden, dazuzulernen, uns zu entwickeln und – vielleicht – um uns selbst (wieder) zu finden.

Regenbogen über Brücke

Die Sonne scheint bald, du wirst sehn

Keine Frage – das Leben ist manchmal  wirklich anstrengend, ungerecht und unfair. Kennt ihr dieses Gefühl? Es ist so einfach, sich irgendwie in den Erwartungen zu verlieren, wie unser Leben sein sollte. Aber diese Erwartungen werden einfach nicht erfüllt. Unsere Freude geht vielleicht verloren. Wir vergessen vielleicht, wie wunderschön es eigentlich ist, dieses Leben zu leben.

Und genau das singt auch Phil Collins. Wir sehen, dass es sehr wohl Widerstand gibt und auch Prüfungen. An manchen Tagen ist der Himmel blau, die Sonne strahlt. Aber an anderen Tagen gibt es Regen oder Schnee. Es gibt Hindernisse auf unserem Weg, und jeder hat sein Päckchen zu tragen. Aber „weder Regen noch Schnee hält [uns] zurück, die Sonne scheint bald, du wirst sehn!” Es geht darum, weiterzumachen.

Wenn ihr auf euer Leben zurückschaut, könnt ihr nicht auch erkennen, dass es immer weitergeht? Dunkle Zeiten gehen vorbei. Vielleicht müssen wir einfach abwarten: „die Sonne scheint bald, du wirst sehn!”

Ich will gar nicht behaupten, dass das leicht sei – aber mir macht das Leben einfach Spaß, mit all seinen Facetten. Ich weiß, wo ich hingehe. Ich kenne den Zweck des Ganzen. Und ich weiß, dass wir dies alles durchmachen, weil wir uns eben „auf dem Weg” nach Hause befinden.

Aber es gibt jemanden, der nicht möchte, dass wir dort ankommen. Jemanden, der uns sehr gut kennt. Glaubt ihr an Satan? Daran, dass er real ist? Für mich ergibt es einfach Sinn, dass es da auch eine Gegenkraft gibt. Satan kennt uns. Er kennt unsere vorirdische Identität, kennt unsere Fehler und Schwächen, weiß, wann wir Freude empfinden und wann Kummer. Er versucht, uns vom Weg abzubringen – auf eine ganz persönliche Art und Weise, auf jeden von uns zugeschnitten.

Der Weg zu wahrer Freude – Rückkehr zu Gott

Eine meiner Lieblingsschriftstellen steht im Buch Mormon in Mosia. Dort heißt es:

„Glaubt an Gott; glaubt daran, dass er ist und dass er alles erschaffen hat, sowohl im Himmel wie auf Erden; glaubt daran, dass er alle Weisheit und alle Macht hat, sowohl im Himmel wie auf Erden; glaubt daran, dass der Mensch nicht alles erfasst, was der Herr erfassen kann.“ (Mosia 4:9)

Gott kennt uns. Er liebt uns. Wir und die manchmal winzig kleinen Herausforderungen, die sich uns im täglichen Leben stellen, sind ihm wichtiger, als wir uns jemals vorstellen könnten. Deswegen sollten wir uns immer daran erinnern, dass wir uns auf dieser Reise befinden. Wenn wir das schaffen, hilft es uns, mit voller Überzeugung sagen zu können: „Weder Regen noch Schnee hält mich zurück, die Sonne scheint bald, du wirst sehn! Und der Wind begleitet mich und singt ein Lied und ich sing mit, lässt mich immer, immer weitergehn. Ich bin auf dem Weg! Nirgendwo anders möchte ich sein! Ich bin auf dem Weg!” Und wir finden Freude auf dem Weg zurück zu unserem himmlischen Vater.

Das Leben ist gut. Das Leben macht Spaß. Manchmal macht es mir sogar Spaß, durch Prüfungen gehen zu müssen. Manchmal. Und wenn ich gleich meine Wohnung aufräumen muss und Hausaufgaben machen, eine Bewerbung schreiben muss und für meinen Weg zur Schule doppelt so lange brauche, weil es Schienenarbeiten gibt, werde ich einfach dieses Lied vor mich hin trällern (zumindest innerlich). Dann gehen auch diese nervenden Aufgaben leichter von der Hand und das Leben ist wirklich eine Freude.

Frau tanzt voller Freude im Regen

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