Warum freuen wir uns auf Weihnachten? Wegen der bunten weihnachtlichen Beleuchtung in den Städten, dem duftenden Punsch auf dem Weihnachtsmarkt, dem Geruch von Spekulatius und Marzipan in den Läden?

Freuen wir uns auf Weihnachten, weil wir unsere Wohnung festlich schmücken, Weihnachtslieder singen oder weil im Fernsehen unsere Lieblingsfilme zu sehen sind? Hat es mit den Geschenken zu tun, die wir kaufen, oder mit den Weihnachtskarten, die wir bekommen und verschicken?

Vielleicht sind es auch gemütliche Abende, die wir wegen der Kälte zu Hause verbringen, vielleicht das Backen von Plätzchen – vielleicht wenn wir beim Teigessen schneller sind als unsere Geschwister … äh … oder vielleicht auch nicht.

All das hat mit Weihnachten zu tun – aber nicht viel mit Christus, um den es an Weihnachten eigentlich geht, nichts mit dieser einen geweihten, heiligen Nacht, in der er geboren wurde. Diese Nacht, seine Geburt, ist der eigentliche Grund, weshalb wir Weihnachten feiern – und doch bleibt er oft außen vor. Wir verlieren uns in den weltlichen Aspekten von Weihnachten und vergessen dabei die wahre Bedeutung des Christfestes.

Das Weihnachten, an dem nichts heilig war

In der Weihnachtszeit ist oft so viel los, dass es schwer sein kann, sich auf Christus zu konzentrieren. In meiner Kindheit und Jugend machte mir mein Asperger-Syndrom (eine Variante des Autismus) schwer zu schaffen, und als ich 14 war, hatte ich schlicht die Nase voll davon. Meine Einstellung an diesem Weihnachtsfest war nicht gerade die beste. Ich wollte Weihnachten einfach überspringen. Als ich mit einer Freundin darüber sprach, wies sie mich darauf hin, dass das eigentlich Wichtige an Weihnachten der Erretter Jesus Christus und dessen Geburt sei und dass wir ihm durch das Fest unseren Dank ausdrücken. Selbst wenn die Dinge nicht immer so liefen, wie wir das wollten, sollten wir Jesu Geburt feiern, um ihm zu danken.

Dieses Erlebnis blieb mir im Gedächtnis. Eigentlich wollte ich kein Weihnachten feiern, weil ich so schlecht gelaunt war. Aber an Weihnachten geht es nicht darum, dass wir einen Baum schmücken, nicht um Geschenke. Wir feiern die Geburt unserer Erretters. Er liebt jeden von uns so sehr, dass er auf die Erde kam, um für uns zu sterben, damit wir die Möglichkeit haben, zu unserem himmlischen Vater zurückzukehren.

Er ist das größte Geschenk.

Jesus Christus Frieden Weihnachten

Ich erinnere mich an ein Jahr, an dem Weihnachten – wie in diesem Jahr – auf einen Sonntag fiel. Damals sprach ich kaum mit jemandem. Aber an jenem Sonntag wünschte ich jedem einzelnen in der Kirche frohe Weihnachten. Ich war so glücklich dabei – und die anderen lächelten deswegen.

Es machte einen riesengroßen Unterschied für mich, Christus in den Mittelpunkt des Festes zu stellen – und ich weiß, dass es das auch für euch tun kann. Hier ein paar Tipps, wie wir das besser schaffen.

Wie machen wir Christus zum Mittelpunkt an Weihnachten?

1 Hört euch Weihnachtslieder an, in denen es tatsächlich um Christus geht. Es gibt viele Lieder, in denen seine Geburt und seine Rolle als Erlöser eine Rolle spielen. Ich mag „Stille Nacht” besonders. „Santa Baby” oder „White Christmas” sind schöne Lieder. Es geht darin aber nicht um Christus. Bei „Mary’s Boy Child” beispielsweise schon. Musik kann uns helfen, an Christus zu denken.

2 Backt zusätzliche Plätzchen und verschenkt sie. Ihr seid nicht die einzigen, die gerne einmal naschen. Ihr könntet sogar eine Schriftstelle beilegen, in der es um die Geburt Christi geht.

3 Baut eure Weihnachtskrippe auf. Für meine Familie war das schon immer eine Tradition. Stellt sie irgendwo hin, wo man sie sieht. Versteckt sie nicht zwischen all der anderen Dekoration.

4 Lest Schriftstellen, in denen es um Christus geht.

5 Macht die Weihnachtsgeschichte zum Höhepunkt an Heiligabend. Wir schauen uns an Heiligabend zum Beispiel immer einen weihnachtlichen Film an, essen etwas Gutes, lesen eine Geschichte und lesen zum Abschluss Lukas 2.

6 Ihr könntet die Weihnachtsgeschichte nach Lukas 2 nachspielen, indem ihr euch verkleidet. Wir machen das nicht. Aber das ist doch eine tolle Idee.

7 Schaut euch ein paar Mormon Messages zum Thema Weihnachten an. (Ich schaue mir immer gleich ALLE an – die machen süchtig.)

Meine Lieblingsschriftstelle über die Geburt Jesu

Hebe dein Haupt empor und sei guten Mutes; denn siehe, die Zeit ist nahe, und in dieser Nacht wird das Zeichen gegeben werden, und morgen komme ich in die Welt, um der Welt zu zeigen, daß ich alles erfüllen werde, was ich durch den Mund meiner heiligen Propheten habe sprechen lassen.

Siehe, ich komme zu den Meinen, um alles zu erfüllen, was ich den Menschenkindern von der Grundlegung der Welt an kundgetan habe, und um den Willen sowohl des Vaters als auch des Sohnes zu tun—des Vaters um meinetwillen, und des Sohnes um meines Fleisches willen. Und siehe, die Zeit ist nahe, und diese Nacht wird das Zeichen gegeben werden.” (3. Nephi 1:13,14)

Vor ein paar Jahren postete ich diese Schriftstelle an Heiligabend auf Facebook. Ein Freund bedankte sich bei mir dafür, dass ich ihn an die wahre Bedeutung von Weihnachten erinnert hatte. Habt ihr eine Schriftstelle, die euch besonders gut gefällt? Postet sie mit dem Hashtag #DerWeltEinLicht, den die Kirche in diesem Jahr verwendet. Tut es als Erinnerung an den wahren Grund für Weihnachten. Ich werde es auch tun.


Michael Sisemore

Michael Sisemore lebt in Kennewick, Washington. Er ist das dritte von sieben Kindern. Er hat Asperger-Syndrom. Er schreibt für sein Leben gerne Gedichte. Er schreibt (auf Englisch) einen Blog über sein Leben und seine Herausforderungen und Erfahrungen mit seiner Form des Autismus. Soziale Interaktionen sind schwer für ihn, aber er berührt viele Menschen mit dem, was er schreibt. Seine größte Freude ist es, andere zu inspirieren.

Der Beitrag wurde aus dem Englischen frei übersetzt. Er wurde ursprünglich am 20.12.15  auf mormonhub.com unter dem Titel „The Christmas I Wasn’t Focused on Christ” veröffentlicht. Der Autorin ist Michael Sisemore. Übersetzt von Kristina Vogt.

Wenn du mehr über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage wissen möchtest, dann besuche einfach die offiziellen Webseite der Kirche: lds.org.