Die Weihnachtszeit ist voller Symbole: Adventskränze, Lichter, der Nikolaus. Alles Symbole, die wir nicht oft in der Kirche sehen. Oft lassen wir uns von diesen Dingen von der wahren Bedeutung von Weihnachten ablenken. Viele der Sinnbilder haben ihren Ursprung aber in der Religion oder haben über die Jahre hinweg religiöse Bedeutung gewonnen.
Die Weihnachtszeit kann geistiger und bereichernder sein, wenn wir uns statt auf das Oberflächliche auch auf die tieferliegende Bedeutung konzentrieren.
Der Weihnachtsbaum
Die Symbolik des Weihnachtsbaumes ist älter als der Brauch, Weihnachten zu feiern.
Schon vor vielen Jahrhunderten galten immergrüne Pflanzen als Symbol für Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Die Germanen platzierten Tannenzweige zur Wintersonnenwende an öffentlichen Orten und vor ihren Häusern. In nördlichen Gebieten sollten im Winter ins Haus gehängte Tannenzweige böse Geister fernhalten und die Hoffnung auf den nächsten Frühling stärken. Als die germanischen Völker das Christentum annahmen, blieb auch der Baum. Erste urkundliche Erwähnungen des Brauches stammen aus der Zeit des Reformators Luther, weshalb dieser oft als Urheber der Tradition genannt wird. Erst im 19. Jahrhundert hält der Brauch auch in gewöhnlichen Haushalten Einzug. Vor allem der Erste Weltkrieg trägt zur Popularität des Weihnachtsbaumes weltweit bei. Im Winter 1914 erleben Briten, Australier und Kanadier bei ihren deutschen Gegnern erstmals den leuchtenden Christbaum. (Quelle)
Der immergrüne Baum steht damit vor allem für Stärke und Leben.
Rot und grün
Während des Mittelalters erinnerte Weihnachten auch an Adam und Eva. In Theaterstücken wurde die Geschichte von Adam und Eva mit einem immergrünen Baum und einem roten Apfel als Requisiten dargestellt.
Rot und grün erinnern auch an Jesus Christus. Rot steht für das Blut, das für uns vergossen wurde, Grün für immerwährendes Leben. Mit seinem Tod am Kreuz – dem „grünen Holz” – besiegte er den Fluch, der durch Adam und Eva über die Menschheit gekommen war, und brachte ewiges Leben. Die Farben Rot und Grün stehen für Tod und Leben – die größten Geschenke, die Christus uns gemacht hat.
Der Stern
Das Symbol des Sterns hat seinen Ursprung in der Bibel. In Matthäus 2 wird die Geschichte der Sterndeuter – der drei Weisen – erzählt, die auf der Suche nach dem Jesuskind sind. Sie berichten, dass sie einen Stern aufgehen sahen. Der Stern führt sie zu Christus.
Als Heilige der Letzten Tage wissen wir, dass dieses Symbol besonders für die Nephiten von großer Bedeutung war. Samuel der Lamanit prophezeite vom Erscheinen des Sterns und Nephi berichtet, wie diese Prophezeiung in Erfüllung ging. Auch die Zimmerpflanze Weihnachtsstern erinnert an dieses Ereignis.
Adventskranz
Der Brauch des Adventskranzes ist noch gar nicht so alt. Seinen Anfang nahm er im Jahre 1839, als der evangelische Theologe Johann Hinrich Wichern, Leiter eines Kinderheimes in Hamburg, um seinen Kindern die Wartezeit bis Weihnachten zu verkürzen ein großes, hölzernes Rad einer alten Kutsche nahm und 28 Kerzen darauf setzte: 24 kleine rote und vier dicke weiße, die Sonn- und Werktage symbolisierten. Jeden Abend durfte eines der Kinder eine weitere Kerze anzünden. Immer mehr evangelische Gemeinden führten mit den Jahren den Adventskranz ein und 1925 dann auch die erste katholische Kirche in Köln. (Quelle)
Glocken
Da zu Weihnachten sogar in der Nacht Glocken an der evangelischen und katholischen Kirche geläutet werden, um die Geburt Christi zu verkünden und zur Mitfeier der Christmette einzuladen, sind Glocken zu Symbolen für die Weihnachtsfreude geworden. „Süßer die Glocken nie klingen …“ (Quelle) In der Bibel taucht die Symbolik des Glöckchens beispielsweise in der Kleidung des Priesters auf (Exodus 28:31-25). Wenn wir Glocken hören, kann und soll uns das an Christus erinnern – den Hohen Priester, das Oberhaupt der Kirche, den Mittelpunkt unseres Glaubens.
Weihnachtsmann und Nikolaus
Für viele ist der Weihnachtsmann der Inbegriff der Kommerzialisierung. Dabei verweist selbst das rote Gewand nicht auf Coca Cola. Nikolaus von Myra, ein Bischof, soll im 4. Jahrhundert nach Christus Wunder gewirkt und heimlich großzügige Geschenke gemacht haben. Sein Gewand: eine rote Bischofsrobe. (Quelle)
Geschenke
Ursprünglich wurden Geschenke zum Gedenken des Sankt Nikolaus am 6. Dezember, seinem Todestag, verteilt. Im Zuge der Reformation im 16. Jahrhundert wurde die Bescherung auf den 24. Dezember verlegt.
Und Geschenke, Großzügigkeit, sind etwas, das wahre Christen doch wertschätzen. Die Geschenke, die wir machen und bekommen, sollten uns an die Großzügigkeit Christi erinnern und an sein größtes Geschenk, das er für uns gab: sein Leben.
Christopher D. Cunningham
Cunningham ist für den Inhalt auf LDS.net mitverantwortlich; er freut sich, dass sich sein Sohn Albus gesund und normal entwickelt, dass er über die Kirche Jesu Christi schreiben kann, dass man bei den meisten Kontroversen einen Mittelweg finden kann und dass er Labello immer von der Hausmarke kauft. Christopher ist stolz darüber, einen Abschluss von der BYU Idaho zu haben und lebt in Lockhart, Texas. Er unterstützt schon lange eine Hotline, die Selbstmorde verhindern möchte.
Der Beitrag wurde aus dem Englischen frei übersetzt und teilweise angepasst. Er wurde ursprünglich am 13.12.16 auf thirdhour.org unter dem Titel „The Religious Symbolism of Secular Christmas” veröffentlicht. Der Autor ist Christopher D. Cunningham. Übersetzt von Kristina Vogt.
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