Irgendwie haben Achterbahnen etwas Himmlisches an sich.

Meine Frau und ich wohnen sehr nahe an dem zweitgrößten Freizeitpark Europas. Von der Autobahn aus kann man die riesigen Achterbahnen sehen, die Millionen Besuchern das Adrenalin durch den Körper pumpen lassen. So beeindruckend wie diese auch sind, musste ich neulich an etwas anderes denken als ich diese monströsen Stahlbauten sah.

Wer kennt das nicht: die Vorfreude, Begeisterung und Anspannung wenn man auf den endlosen Parkplatz des Parks fährt. Man kann schon förmlich die Zuckerwatte schmecken und die Vergnügungsschreie der Jugendlichen hören. Die Sorgen des Alltags scheinen fast wie weggeblasen. Doch nach der ersten Achterbahnfahrt, so geht es jedenfalls mir, wird mir schon ein wenig flau im Magen, aber die Freude überwiegt noch. Einige nervenaufreibende, nassgespritzte Fahrten später wird die ausgelassene Freude schon von etwas mehr Übelkeit und Erschöpfung verschleiert. Am Ende des Tages geht man müde, satt, erschöpft, verschwitzt und angestrengt wieder nach Hause.

Was hat das jetzt alles mit himmlischen Achterbahnen zu tun? Und was bringt mich dazu, an Gott zu denken wenn ich Achterbahnen sehe? Jesus hat in Lehre und Bündnisse 29:34 gesagt, dass alles was auf der Erde ist, auch geistig zu verstehen ist. Warum dann nicht auch ein Freizeitpark?

Folgende Dinge habe ich von meinem Glaube-Achterbahn-Vergleich gelernt:

  • geistige Achterbahnfahrten: Lehi 1 hat uns im Buch Mormon erklärt, dass es notwendigerweise in allem einen Gegensatz geben muss. Also dann muss es neben Freude auch Leid geben, oder eben nach der Achterbahnfahrt das flaue Gefühl in der Magengegend.
  • nicht abbringen lassen: Wenn wir uns daran erinnern, wie sehr wir uns auf der Hinfahrt zum Freizeitpark gefreut haben, dann lassen wir uns auch nicht so schnell von einem mulmigen Bauchgefühl abbringen weiterzumachen, auch wenn es unangenehm und schwierig ist. Der Schleier des Vergessens hat uns unsere Reise auf die Erde vergessen lassen, aber wir haben ausreichend Hilfsmittel 2, die uns an unsere göttliche Heimat bei unserem Himmlischen Vater erinnern. Diese Erinnerungen werden uns helfen wieder aufzustehen und weiter zu machen, wenn wir mal hingefallen sind.
  • Erfahrungen, Erfahrungen, Erfahrungen: Einer der wichtigsten Punkte warum wir auf die Erde gekommen sind, ist Erfahrungen zu machen. Dazu gehören auch Achterbahnfahrten, geistige aber auch das normal Auf und Ab des Lebens. Wir wussten das schon als wir uns freiwillig gemeldet haben, Ijob 3 schreibt sogar, dass wir vor Freude gejubelt haben, als wir uns entschieden haben auf die Erde zu kommen und hier diese Erfahrungen zu machen.

Jedem ist durch eigene unerfreuliche Ereignisse im Leben klar, dass in unserem Leben nicht immer alles 100 % perfekt laufen kann. Was uns hilft ist an die Achterbahnen im Freizeitpark zu denken. Wenn es einmal aufwärts geht, dann muss es notwendigerweise auch mal kurz wieder abwärts gehen. Außerdem geht es immer nach dem abwärts wieder aufwärts. Das dürfen wir nie vergessen! Gott ist allmächtig und ist selbst bei den schlimmsten Achterbahnfahrten des Lebens immer neben uns.

Das Himmlische an Achterbahnen ist also dass Gott, wenn er uns in dem lauten, modernen, oft stressigen Leben erreichen will, die Sprache benutzt, die wir verstehen. In meinem Fall war das so simpel wie ein hohe, schnelle und kurvenreiche Achterbahn. Hören wir zu und lernen von Ihm.


  1. 2 Nephi 9:11 ↩︎
  2. B.: Heiligen Schriften und neuzeitliche Offenbarung ↩︎
  3. Ijob 38:7 ↩︎

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