Den Erlöser und Herrn Jesus Christus persönlich kennenzulernen, ist eine besondere, spirituelle Reise, die unser Leben von Grund auf verändern kann. Sie beginnt meistens mit einer literarischen Etappe durch das Neue Testament und die darin enthaltenen vier Evangelien. Matthäus, Markus, Lukas und Johannes lassen uns dort an ihren Erfahrungen mit Jesus teilhaben. Obwohl Jesus vor etwa 2000 Jahren lebte, ermöglichen uns die vier verschiedenen Perspektiven dieser Zeitzeugen eine gute Rekonstruktion seines Wirkens unter den Juden von Judäa und Galiläa.

Was viele nicht wissen, ist, dass Jesus nach seiner Auferstehung auch dem Volk der Nephiten auf dem amerikanischen Kontinent erschien und auch ihnen die Lehrsätze, die in der Bergpredigt enthalten sind, predigte. Diese Aufzeichnungen bilden das Herzstück des Buches Mormon (3. Nephi 11-28).

Jesus Christus besucht das Volk der Nephiten im Buch Mormon.

Durch das Lesen der heiligen Schriften lernen wir die Rolle Jesu als Sohn Gottes und Erretter der Welt verstehen. Auf diese Weise machen wir uns mit seinen Worten und Taten bekannt und wir beginnen, eine Idee von seiner Mission und seinem außergewöhnlichen Charakter zu entwickeln.

Durch das Lesen der Schrift allein werden wir dem Herrn Jesus Christus aber nur begrenzt näherkommen, denn, wie er in seinen eigenen Worten sagt:

„Ihr sucht in den Schriften, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie sind’s, die von mir zeugen; aber ihr wollt nicht zu mir kommen, dass ihr das Leben hättet.“

Johannes 5:39,40 (Lutherbibel)

Diese Schriftstelle lehrt uns, dass das ewige Leben nicht in der Bibel zu finden ist, sondern im lebendigen Jesus.

Wie kann ich eine persönliche Beziehung zu Jesus entwickeln?

Jesus Christus ist unser Fürsprecher beim Vater. Durch seine Rolle als Mittler zwischen Gott und seinen Kindern können wir zu unserem Vater im Himmel beten. Wenn wir uns im Gebet an Gott richten, tun wir dies im Namen Jesu (Kolosser 3:17). Je mehr wir die Möglichkeit des Gebets nutzen, umso mehr akzeptieren wir die Rolle des Erretters und nutzen sein Sühnopfer. Dadurch, dass wir sein Sühnopfer und seine Rolle als Mittler zwischen uns und Gott in Anspruch nehmen, bauen wir nicht nur eine Beziehung zu Gott, sondern auch zu Jesus auf. Er und der Vater sind eins (Johannes 10:30). Je näher wir Gott kommen, umso näher kommen wir auch Jesus Christus.

Schon während seines irdischen Wirkens bestand Jesus’ Hauptanliegen darin, den Willen des Vaters zu tun, um ihm nahe zu sein (Johannes 6:38). Je mehr wir Gottes Gebote befolgen und wie Jesus seinen Willen tun, umso ähnlicher werden wir ihm. Das Sprichwort „gleich und gleich gesellt sich gern“ trifft auch hier zu: Wenn wir uns bemühen, mehr so zu werden wie er, wird er uns nahe sein (Matthäus 12:50).

Im Buch Mormon spricht der Prophet Mosia die folgenden Worte:

„Denn wie soll jemand den Herrn kennen, dem er nicht gedient hat und der für ihn ein Fremder ist und den Gedanken und Absichten seines Herzens ferne steht?“

Mosia 5:13

Der Herr selbst hat gesagt: „Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.“ (Johannes 13:15)

Wenn wir dem Beispiel Christi folgen, wandeln wir in seinen Fußspuren und lernen, so zu denken und zu handeln wie er. Der Geist Gottes wird in uns wohnen und wir werden von der Liebe Christi erfüllt werden, die uns befähigt anderen Menschen zu dienen (Epheser 5:8,9). Wir können die Bibel stundenlang täglich lesen, aber wenn wir dem Beispiel Jesu nicht folgen und unseren Mitmenschen nicht dienen, dann werden wir dem Erlöser nicht näherkommen (Matthäus 7:21; Epheser 6:6,7).

Folge dem Beispiel Jesu Christi.

Hier sind also die drei Dinge, die du tun kannst, um Jesus Christus kennenzulernen:

  1. Werde mit den Worten und Taten Jesu vertraut, indem du in den heiligen Schriften liest.
  2. Verbringe Zeit mit deinem Vater im Himmel und Jesus Christus im Gebet, indem du im Namen Christi zu Gott betest.
  3. Diene deinen Mitmenschen und halte die Gebote Gottes, dann wird es dir so ergehen wie den Schafen des Hirten, die auf seine Stimme gehört haben – wie in der nachfolgenden Erzählung von Jesus selbst erzählt:

„31 Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen.

32 Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.

33 Er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken.

34 Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, empfangt das Reich als Erbe, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist!

35 Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen;

36 ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen.

37 Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben oder durstig und dir zu trinken gegeben?

38 Und wann haben wir dich fremd gesehen und aufgenommen oder nackt und dir Kleidung gegeben?

39 Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?

40 Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“

Matthäus 25:31-40